Holebänz

Willkumm zuenis

Maria Generosa Christen-Odermatt (1921-2014)

Buchinformation:

Titel: Willkumm zuenis
Autor: Maria-Generosa Christen-Odermatt
Erscheinungsdatum: 23. März 2007
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 176 Seiten
Format: 15,5 x 23,5 cm (Buchblock)
ISBN: 978-3-906997-38-4
Verlag: Bücher von Matt, Stans
Verkaufspreis: Fr. 24.80

„Willkumm zuenis“ ist ein volkskundliches Werk, das mit spielerischer Leichtigkeit, Bilder, Gerüche und Geräusche herbeizaubert. So wird die Stimmung im Stans der Zwischenkriegsjahre geradezu sinnlich erlebbar. Es ist die humorvolle, einfühlsame und scharfe Beobachtung einer Welt, in der vieles anders war.

In ihrer eigenen kräftigen und lebhaften Sprache schildert die Autorin, was vor der eigenen Haustür geschieht, und das ist nicht wenig. Von der Wallfahrt zum Bruder Klaus ist die Rede, vom Ablisstag mit Kanone und den geschmückten Altären, vom Skifahren auf dem Jochpass, vom Anken Einsieden, vom Schnitz Dörren und vom berühmten Spukhaus in der Nachbarschaft. Wichtig sind aber auch ein Schloss in Schottland, eine Lehrerin in Neapel und Fotos aus Algier. So lebensnah ist das alles, dass man bei der Schilderung der Fronleichnamsprozession glaubt, der Weihrauch ziehe zwischen den Seiten heraus in die Nase.

„Willkumm zuenis“ ist auch ein Buch über Menschen und ihre Schicksale, über ihre Freuden und Leiden. Es gelingt Maria Generose Christen – Odermatt wie in ihren ersten Buch „Mier ä Holebänz“, in unnachahmlicher, kurzweiliger Weise zu unterhalten. Sie hat etwas zu erzählen – und sie kann erzählen.

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Nidwaldner Kalender 2008: ” … [ Maria Generosa Christen-Odermatt ] … sie hat das Gedächtnis des heutigen Nidwaldens und seiner Residenz mit erlebten und beobachteten Geschichten ihrer Jugendzeit bereichert. So erschienen beim Stanser Verlag Bücher von Matt ihre zwei Erzählungen “Mier ä Holebänz” (1998) und “Willkumm zuenis” (2007). Es sind blutvolle, lebendige Geschichten und Erfahrungen um Personen und Bräuche der Zwischenkriegszeit, die aus einer sehr unterhaltsamen, eindrücklichen und mit nidwaldnerischem Idiom gewürzten Sprache heraustreten. Bar aller wehmütigen Nostalgie, aus einer wohltuenden Distanz beobachtet und mit einer Prise aus hintergründigem, nie verletzendem, aber liebevollem Spott aufgeschrieben, werden Leben, Wirken und Alltag der Leute aus ihrer Umgebung in den vielen Feinheiten des sprachlichen Ausdrucks greifbar.”

Ämmättli

Schönes, ebenes Heimen im Niederdorf. Die Pächter sind s Melke. Sie haben ihr eigenes Haus, grad ennet der Landstrasse.

Ämmättli-Haus

Das Ämmättli-Haus ist ein stilechtes Nidwaldner Bauernhaus. Weil es billig im Zins ist, haben es s Schuelrade gemietet. Stilecht wie das Haus sind auch die beiden Kachelöfen, die in Stube und Stibli stehen. Da man sie aber höchstens mit einer einzigen Stuidenbuschel beheizt, wird ihnen nie so richtig warm, und s Schuelrade schlottern sich mit Ändifinken und dicken Unterleibchen durch den Winter.

Schuelrade

S Schuelrade haben drei Kinder: Elsbet, die Erstgeborene, Gescheite, Belesene, Jörg, Student und Liebling der Frauen, Generosa, die Nachzüglerin.

Meschi

Dr Meschi heisst eigentlich Melk und wird nur von s Schuelrade so genannt. Zusammen mit Vater Melk und Bruder Fredi bewirtschaftet er das Land vom Ämmättli.

Tante Phily

Schwester von Frau Schuelrad, Besitzerin der «Krone», vornehmstes Haus am Platz. Onkel Valentin ist Tante Philys Gemahl, von Beruf Anwalt und ein schöner Mann. Sie haben drei Kinder: Ruth, die Älteste und reich verheiratet, Hans, Student und Schachspieler, und Elisabet, die mit allen Schuelrade gut befreundet ist. Man wohnt im «Privat», einem mehrstöckigen, imposanten Haus an der Engelbergstrasse.

Migis

S Migis sind nur einen Steinwurf weit vom Ämmättli. Frau Migi ist Witwe und verdient das Leben für sich und die drei Buben Sepp, Fonsi und Migi mit Heimarbeit. Migi, der Jüngste, ist Generosas Freund und Helfer.

Daniele

Zu s Daniele ist es nur ein Vaterunser lang weiter wie zu s Migis. Das Haus liegt an der Strasse nach Stansstad. Bei s Daniele ist das Generosa jederzeit willkommen.

Alwina Paula

Alwina Paula residiert mit Gemahl und den beiden Töchtern in der Beletage des Leuwschen Hauses, oben am Dorfplatz. Sie versucht sich gerne als Madame de Staël, ihre Stärke aber ist die Kochkunst. Wer als Gast bei ihr geladen ist, der hat, sollte es regnen oder hudlen, mit den nassen Schuhen in dicke Filzpantoffeln zu schlüpfen, zur Schonung von Parkett und Teppich.

Hinterbach

Schön gelegenes Heimen in Ennetmoos. Josy, Frau Schuelrads Kusine, ist Bäuerin auf dem Hinterbach. Adolf, ihr Gemahl, ist ein schöner und stattlicher Mann.

Anni

Schuelgspane von Generosa. Wohnt in der Gerwi, am Rande vom Ried. Hier wohnen Hausierer, Handlanger, keine Mehrbesseren.

Eirelli

Schuelgspane von Generosa. Wohnt im historischen «Siechehuis» grad neben dem Galgechäpili. Später wird es Klosterfau im Kloster Maria Rickenbach.

Dr. Robi

Robert Durrer, Historiker mit Namen, lebt in dem schönen, alten Haus in der Breiten, grad ennet dem Bahnhof.

Wissen Sie was ein “Grell” oder ein “Gliger” ist, oder was Sie machen, wenn Sie “gnappen” oder “nospern”? Für diese und weitere Nidwaldner Ausdrücke, die nicht mehr so bekannt sind, klicken Sie einfach auf das Bild für ein PDF des Glossars aus “Willkumm zuenis”.